Grammatik
| Antrag: | Awareness-Konzept der Evangelischen Jugend im Rheinland |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Ramona Wilke |
| Status: | Angenommen |
| Eingereicht: | 27.09.2025, 12:00 |
| Antrag: | Awareness-Konzept der Evangelischen Jugend im Rheinland |
|---|---|
| Antragsteller*in: | Ramona Wilke |
| Status: | Angenommen |
| Eingereicht: | 27.09.2025, 12:00 |
Awareness-Arbeit braucht Begleitung und Finanzielle Mittel. Für Treffen und Materialien sollten Geld zur Verfügung gestellt werden. Die Teams bekommen Hauptberufliche Unterstützung auch bei ihrer internen Organisation. Es muss Zeit
Die Delegiertenkonferenz der Evangelischen Jugend im Rheinland möge beschließen:
Die Evangelische Jugend im Rheinland gibt sich das folgende Awarnesskonzept
Dieses ergänzt bestehende Schutzkonzepte insbesondere das zur Prävention
sexualisierter Gewalt.
Es ist jeweils in der ersten Delegiertenkonferenz einer Wahlperiode zu
überprüfen und neu zu beschließen.
OFFEN - LEBENDIG - BEWUSST
Gemeinsam für eine diskriminierungs-"freie" Evangelische Jugend im Rheinland
- Awarenesskonzept der EJiR für Veranstaltungen und Konferenzen -
Wir wollen lebendige Veranstaltungen und Konferenzen erleben. Und wir wollen das
sich alle angenommen und als gleichwertiger Teil unserer Angebote erleben
können. Das geht leider nicht, wenn diskriminierende Begriffe benutzt werden, im
Verhalten Ungleichwertigkeit Ausdruck findet, Menschen sexualisierte Gewalt
erleben oder Strukturen Personen ausschließen. Deshalb wollen wir gemeinsam auf
einen respektvollen und diskriminierungsarmen Umgang miteinander achten. Was das
bedeutet, legen wir in diesem Konzept fest.
Rassismus, Sexismus, Ableismus, Adultismus, … Es gibt eine Vielzahl von
Diskriminierungsformen. Wir alle sind mit ihnen aufgewachsen und haben sie von
Anfang an erlernt – egal ob wir negativ von ihnen betroffen waren oder nicht.
Auf dem Weg diese wieder abzulegen sind wir unterschiedlich weit. Außerdem sind
wir wechselseitig darauf angewiesen Hinweise zu bekommen wo wir noch mehr „ent-
lernen“ müssen. Lasst uns gemeinsam daran mitarbeiten, dass Diskriminierung im
Kontext unserer Veranstaltungen und Versammlungen reduziert wird.
In der Jugendarbeit kommt dem Schutz vor sexualisierter Gewallt ein besonderer
Stellenwert zu. Es existiert ein eigenständiges Schutzkonzept zu deren
Prävention. Wir verbinden die Awareness- und Präventionsstrukturen miteinander.
Wie dies gelingt, ist auch in diesem Konzept beschrieben.
Das Wort Awareness kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt Aufmerksamkeit
oder Bewusstsein. Im deutschsprachigen Raum wird der Begriff verwendet, um Räume
der Sensibilität für respektvolles und diskriminierungssensibles Verhalten zu
bezeichnen. Diese Verwendung hat ihren Ursprung in der LGBTQIA*-Bewegung.
Awareness beschäftigt sich damit, Diskriminierung in all ihren Formen zu
erkennen und dieser entgegenzuwirken. diskriminierendes Verhalten kann sich in
verschiedenen Arten und Weisen zeigen. Nicht jede Form von Diskriminierung
geschieht bewusst oder absichtlich. Manchmal ist diskriminierendes Verhalten für
Außenstehende auch kaum wahrnehmbar. Wir möchten uns aktiv damit
auseinandersetzen, um sensibel auf mögliche Situationen reagieren zu können.
Kein Raum ist von sich aus diskriminierungs- und gewaltfrei. Daher ist es
wichtig, gemeinsam daran zu arbeiten, eine Umgebung zu schaffen, in der sich
alle sicher und respektiert fühlen können.
Als Ort an dem wir intensiv mit Beziehung arbeiten und an dem Junge Menschen
Raum finden auch ihre Sexualität zu verstehen besteht eine erhöhte Gefahr für
sexualisierter Gewalt. Uns ist die Prävention dieser Form der Gewalt ein
besonderes Anliegen. Daher hat die EJiR ein eigenes Schutzkonzept. Dieses ist
ebenfalls zentraler Teil der Awarenessarbeit.
Um möglichst einheitlich und verlässliche Strukturen anzubieten sind alle
Mitglieder im Awarenessteams auch zum Umgang mit fällen Sexualisierter Gewalt
geschult. Die Ansprechpersonen zu fällen Sexualisierter Gewalt sind immer teil
des Awarnessteam.
3. Grundsätze der Awarenessarbeit bzw. Unsere Grundhaltung
Der Arbeit des Awarenessteams liegen vier Zentrale Haltungen zu Grunde. Dies
sind:
Für das möglichst diskriminierungs"freies" Miteinander teilen wir folgende
Einstellungen:
Sprache macht was:
Handeln auch:
alle gleich - alle besonders
Wirkung vor Absicht
Vielfalt ist echt:
Lernen tut (manchmal) weh:
Darüber hinaus gibt die Selbstverpflichtungserklärung des Schutzkonzeptes
konkrete Verhaltensweisen an die Hand an die wir uns halten.
Awareness-Teams können die Vielfältigkeit der Evangelischen Jugend und der
Teilnehmenden bei Konferenzen und Veranstaltungen nicht abbilden - auch wenn
dies immer das Ziel ist. Sicherlich haben die Menschen im Team auch
verinnerlichte Diskriminierungsmuster. Gebt den Personen im Awareness-Team gerne
Rückmeldung zu ihrer Arbeit. Gebt hinweise, wo etwas nicht wahrgenommen wurde,
und übernehmt Verantwortung unabhängig davon, ob es ein Awareness-Team gibt oder
nicht.
Grundsätzlich sind Leitung und Teilnehmende von Veranstaltungen gleichermaßen
dafür verantwortlich für ein Diskriminierungs"freies" Miteinander zu sorgen. Bei
Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen macht es Sinn eigenständige Awareness-
Teams einzurichten. Die genaue Größe hängt stark von Größe und Art der
Veranstaltung ab. Grundsätzlich sollten es immer mindestens 2 Personen sein, die
keine dauerhaft aktive Rolle bei der Veranstaltung haben.
Gremien und dauerhafte Gruppen sollten sich eigenständig und für überschaubaren
Zeitraum Teams wählen. Bei einmaligen Veranstaltungen können diese durch die
Veranstaltungsleiten berufen werden. Das Team sollte mindestens vorgestellt
werden. Idealerweise können die Teilnehmenden solcher Veranstaltungen das
Awareness-Team nochmal bestätigen.
Alle Mitglieder von Awareness-Teams erhalten vor/ zu Beginn ihrer Tätigkeit eine
mindestens dreistündige Schulung. Idealerweise (insbesondere bei
Großveranstaltung) mit Trainingseinheiten zu Gesprächsführung, Intervention und
Betroffenenbegleitung.
Unabhängig von Awareness-Angeboten sind die Ansprechpersonen für Fälle
sexualisierter Gewalt dauerhaft erreichbar – auch nach den Veranstaltungen.
Für folgende Veranstaltungen gibt es Awareness-Teams
Bei Seminaren und kleineren Veranstaltungen
Für weitere Veranstaltungen wird das Konzept übernommen. Die Verantwortlichen
Personen orientieren sich bei der Einrichtung eines Awareness-Teams an den oben
beispielhaft aufgeführten Veranstaltungen.
Im Folgenden werden Angebote aufgeführt, die das Awareness-Team macht.
Die Mitglieder des Teams sind für ihre Aufgabe spätestens vor dem ersten Einsatz
zu Qualifizieren. Jedes Mitglied sollte eine mindestens dreistündige Schulung
besucht haben in der das Awareness-Konzept besprochen wird, weitergehende
Hinweise zur Awareness- und Präventions-Arbeit gegeben werden, ein Austausch
über das Selbstverständnis passiert und idealerweise kleinere (Interventions-
)Gespräche geübt werden. Alle Mitglieder müssen auch eine Präventionsschulung
nach Hinschauen.Helfen.Handeln haben.
Das Team trifft sich zu mindestens einem Vorbereitungstreffen, bei dem sie sich
auf die Konkret bevorstehende Veranstaltung vorbereiten. Dort planen sie ihre
Angebote und ihren Einsatz, besprechen ihre Kommunikationsstruktur und üben
(Interventions-)Gespräche.
Die Kirchenkreise und Gemeinden sind für ihre Veranstaltungen selbst
verantwortlich. Ob sie sich ein Awareness-Konzept geben und Awareness-Teams
einrichten, obliegt ihnen. Die EJiR regt dies aber an. Eigene Konzepte sollten
sich an diesem Konzept orientieren. Die EJiR unterstützt die Kirchenkreise und
Gemeinden mit dem Wissen und Bereitstellung von Schulungsangeboten.
7. Begleitung und Finanzielle Ausstattung
Awareness-Arbeit braucht Begleitung und Finanzielle Mittel. Für Treffen und
Materialien sollten Geld zur Verfügung gestellt werden. Die Teams bekommen
Hauptberufliche Unterstützung auch bei ihrer internen Organisation. Es muss Zeit
eingeplant werden, dass Einsätze nachbesprochen werden können und die Mitglieder
entweder team-intern oder extern ihre Erlebnisse durch Kollegiale Beratung oder
Gesprächsangebote von Hauptberuflichen aufbereiten können.
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